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Mauke beim Pferd

Die Mauke hat viele Gesichter und erschwert damit die diagnostische Abklärung. Wenn die Diagnose steht, ist die Therapie oft langwierig. Der Erfolg hängt von der Kombination Haltungsoptimierung, Fütterung, lokaler Behandlung und letztendlich der Einsatz des Pferdehalters ab.



Definition

Eine Dermatitis in der Fesselbeuge wird als Mauke bezeichnet. Dabei ist sie mehr als Syndrom und nicht als Diagnose zu verstehen, um eine klinische Symptomatik mit vielen möglichen Ätiologien bei ähnlichem Erscheinungsbild zu beschreiben.



Prävalenz

Mauke tritt häufig beim Pferd auf und kommt weltweit vor. Bei Kaltblütern sowie bei anderen Pferden mit Behang tritt sie gehäuft auf. In einer Studie an 3-jährigen Pferden der Rasse Freiberger betrug die Prävalenz 15,2%, während bei deutschen Kaltblütern über 2,5 Jahre die Prävalenz zwischen 47 – 84% lag. Dabei stieg die Prävalenz mit zunehmendem Alter. Als weiterer prädisponierender Faktor wurden in der Studie von Federici et al. weiße Gliedmaßen identifiziert (hier besteht eine 2,6-fach höhere Prävalenz für Mauke).



Ätiologie und Pathogenese

Die Mauke ist eine multifaktorielle Erkrankung. Dabei kommt es durch das Zusammenspiel von prädisponierenden, primären und aufrechterhaltenden Faktoren zur Entstehung einer Dermatitis, die in ihrer Ausprägung oft sehr unterschiedlich sein kann.



Ätiologisch kommen neben Umweltfaktoren diverse Auslöser infrage, wie z. B. bakterielle Infektionen (Staphylococcus spp., Dermatophilose), Dermatophytose, Milbenbefall, Kontaktdermatitis oder Vaskulitis (idiopathisch oder bedingt durch Photosensibilisierung).

Als Sonderform des Maukekomplexes tritt die pastern leukocytoclastic vasculitis auf. Sie ist eine vermutlich immun-mediierte, photodynamisch aktivierte, kutane Vaskulitis an unpigmentierten Hautarealen der distalen Gliedmaßen. Sie tritt vor allem im Sommer auf und ist durch gut umschriebene, zirkuläre, schmerzhafte, erythomatöse, exsudative Krusten gekennzeichnet.

Bei der Warzenmauke führen unzureichende Lymphabflusssysteme der distalen Gliedmaße zu hochgradigen Schwellungen, zu Fibrosierungen, einer komprimierten Immunabwehr sowie sekundären Hautinfektionen.



Erste Anzeichen einer Mauke sind Erytheme, Schuppen, rissige Haut sowie eine unterschiedlich ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit. Anschließend kommt es zur Entwicklung von haarlosen Stellen, Erosionen der Haut und Krustenbildung. Bei schwerwiegenden Fällen kann es zur Lymphangitis mit Gliedmaßenschwellung und Fieber kommen. Je nach Ätiologie kann Juckreiz auftreten.

Bei einer chronischen Entzündung kommt es zu hochgradigen Gewebsveränderungen, die irreversibel sind und zu chronischen Lahmheiten führen können.



Erste Maukeanzeichen

• Erythem

• Schuppen

• rissige Haut

• Berührungsempfindlichkeit



Mögliche Ursachen für Mauke

Mögliche bakterielle Ursachen für Mauke, die durch eine Follikulitis bzw. Pyodermie gekennzeichnet ist, sind hauptsächlich der Befall mit Staphylococcus aureus und Dermatophilus congolensis . Dabei sind diese eher Sekundärinfektionen und nicht die Primärursache für die Mauke.



Die Anamnese hat den gleichen Stellenwert wie die klinische Untersuchung.



Diagnostische Tests wie Abschabe- oder Tesafilmabklatschpräparat, Haaranalyse, kultureller Keimnachweis, bis hin zu Biopsie (TA!), Blutuntersuchung und Gentest (Kaltblut/Warzenmauke)



Therapiemölglichkeiten

Die Auswahl einer passenden Therapie beinhaltet die Identifizierung von prädisponierenden, primären sowie begünstigenden Faktoren und eine mögliche Elimination bzw. Reduktion. Insgesamt kann die Therapie je nach Ausmaß und Schweregrad der Veränderungen langwierig sein.



- Optimierung der Umgebung

- Futterumstellung

- schulmedizinische Medikamente

- Naturheilverfahren

- Lasertherapie als Beispiel zur ergänzenden Therapie



Prognose

Je nach Schweregrad der Mauke ist die Prognose als gut bis vorsichtig anzugeben. Bei Pferden mit Warzenmauke ist eine vollständige Heilung oft unwahrscheinlich, allerdings können die Symptome durch konsequente Pflege und Behandlung bei ersten Auffälligkeiten abgemildert werden. Bei Pferden mit einer milden Form der Mauke ist die konsequente Kombination aus Haltungsoptimierung zusammen mit einer gezielten und konsequenten lokalen Behandlung oft erfolgreich, jedoch ist die Therapie häufig langwierig und die Rezidivgefahr hoch.





Quellenhinweis

Bild Nadine Knödler

Text Thieme Verlag/Vet Center




Eigenbluttherapie
von Nadine Zetterer 2. April 2021
Eigenbluttherapie Die Eigenbluttherapie hilft bei einer Vielzahl an Beschwerden. Von Allergien über Erkältungskrankheiten bis hin zu rheumatischen Leiden. Unter dem Begriff Eigenbluttherapie oder Eigenblutbehandlung werden verschiedene Verfahren verstanden, denen gemeinsam ist, dass dem Patienten zunächst eine bestimmte Menge Blut entnommen wird, um es anschließend wieder zu injizieren oder zu infundieren, wobei es bei manchen Methoden vorher auf verschiedene Weise behandelt wird. Die Befürworter der Eigenbluttherapie sehen die verschiedenen Verfahren als „unspezifische Reiztherapien“ oder unspezifische Umstimmungstherapien an. Diese gehören zu den alternativmedizinischen Verfahren. Das körpereigene Blut soll als Fremdkörperreiz dienen. Ursprung der Eigenbluttherapie sind Experimente des englischen Arztes William Highmore 1874 sowie von Novotny im Jahre 1912. Als Begründer der Eigenbluttherapie gelten die in den USA lebenden schwedischen Ärzte Elfstrom und Grafstrom, die 1898 erstmals ihren Patienten bei schweren Infektionen Eigenblut verabreichten. Der Berliner Chirurg August Bier hat der Eigenbluttherapie im Jahre 1905 zum Durchbruch verholfen. Dokumentiert ist, dass die Behandlung mit Eigenblut in Deutschland mit Beginn des 20. Jahrhunderts bis etwa 1960 eine allgemein übliche ärztliche Behandlungsmethode mit unterschiedlichsten Indikationen war. Die Einführung der Sulfonamide im Jahre 1932 führte zum allmählichen Rückgang der Eigenbluttherapie und wurde von der Therapie mit Antibiotika abgelöst. Neben Heilpraktikern wird sie vorwiegend noch von naturheilkundlich tätigen Ärzten angewendet. Nach einer Umfrage aus dem Jahre 1997 haben ca. 75.000 Ärzte in Deutschland Eigenblut eingesetzt. Im Jahre 2000 war sie das dritthäufigste naturheilkundliche Verfahren nach Akupunktur und Homöopathie. Eigenblutnosoden Eine besondere Variante der Eigenbluttherapie ist die Eigenblutnosode, bei der das Blut homöopathisch aufbereitet wird. Hierzu wird entweder Kapillarblut oder venöses Blut entnommen und in einem Labor potenziert. Anschließend wird ein Tropfen des potenzierten Blutes auf die Zunge gegeben. Alternativ können aus dem potenzierten Blut auch Globuli hergestellt werden. Diese Art der Therapie kommt bei sensiblen Menschen/Tieren zur Anwendung. Nach dem ASAN-Verfahren und einem speziellen Aufbereitungs-Kit ist es auch in meiner Praxis möglich das entnommene Blut zu potenzieren, welches dann über gewissen Zeitraum oral verabreicht wird. Zum Einsatz kommt dieses Verfahren bei (saisonalen) Allergien, Asthma, chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Hautausschlägen, chronische Darmbeschwerden und zur Stärkung der körpereigenen Abwehr. Keine Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit des Textes. Quellen: Wikipedia, Natur und Heilen Bild: unbekannter Autor
von Nadine Knödler 1. August 2020